Alljährlich sucht die Deutsche Sherlock Holmes Gesellschaft Autorinnen und Autoren, die Sherlock-Holmes-Geschichten für das Baker-Street Chronicle schreiben, diese Geschichten werden dann im Magazin veröffentlicht.
Im Frühjahr des Jahres 2023 wurden wieder Sherlock-Holmes-Geschichten für die Weihnachtsausgabe gesucht. Eine der Vorgaben dieser Ausschreibung (jede ist individuell!) lautete: »…, aus der Sicht eines Tieres.« Puh, das war der schwierigste Teil für mich, obwohl ich im Jahr 2000 im Krimi-Genre zu schreiben begonnen habe und mich seit 2010 intensiv mit dem Erstellen von Täterprofilen beschäftige, also mit der Operative Fallanalytik, wobei ich kein „Do-It-Yourself-Profiler“ bin.
Eine weitere Vorgabe in der Ausschreibung lautete: »Maximal 20 Normseiten! « Eine Normseite in Word sind 60 Seiten á 20 Zeichen (inklusive Leerzeichen) Also nochmal: aus der Sicht eines Tieres? Ich hatte aber keine Lust auf „Katzenkommissar“ oder dergleichen, in der Welt der Krimis ist ja vieles möglich, nicht aber in der Realität. Also: welches Tier denn? Pferd? Elefant? Hund? Katze? Ma… Moment: KATZE, das war doch was…!
Aus Platzmangel habe ich in der Ich-Darstellung geschrieben und ich bin kein „Leo“, sondern eine „Leonie“: als Katze sitze auf dem Dach in der Baker-Street 221b, des Hauses von Sherlock Holmes, und beobachte über Wochen, wie eine Frau im Haus auf der anderen Straßenseite über einen längeren Zeitraum ein neues Kind zu Besuch hat. So plötzlich jedes dieser Kind bei ihr ist, so plötzlich ist jedes dieser Kinder auch wieder weg. Zu diesem Zeipunkt weiß Holmes noch nicht, wer ich bin, deshalb nennt er mich „Percy“.Auch meine Schwangerschaft nutze ich, um bei Sherlock Holmes und Watson unter zu kommen und beide ins Nachbarhaus zu locken. Ab dann ermittelt die Staatsanwaltschaft meinsam mit Holmes, Watson und den Scotland Yard.
Eingefleischte Fans von Holmes und Watson, „Sherlockianer“ möchten sie genannt werden, wissen, dass alle Sherlock-Holmes-Handlungen im Jahr 1895 in London stattfinden. Dies bedeutet, dass alle Personen niemals älter werden.
Übrigens bin ich auch in der Weihnachtsausgabe des Baker-Street-Chronicle des Jahres 2020 als Autor vertreten. „Fünfal Zucker, bitte!“, hieß meine damalige Geschichte. Lesen Sie mehr dazu gerne hier.