Wenn die Erde mal hustet

„Die Natur braucht uns nicht. Aber wir. Brauchen die Natur.“, hieß es in einem Werbespot, der während der 1980er Jahre samstags kurz vor den 17-Uhr-Nachrichten im damaligen Fernsehsender „Das Erste“ ausgestrahlt wurde. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte die SPD um ihre 35-Stunden-Woche und „Die GRÜNEN“ (heute Bündnis90/Die GRÜNEN) waren noch nicht ganz 10 Jahre alt.
Heute wird eine Person aus Schweden gefeiert, weil sie mit Schuleschwänzen die Welt retten möchte. Ist das das Anfang vom Ende bzw. wird jetzt alles gut?

Mit Verlaub: der Wille zählt! Sie tut so einiges – in ihrem Leben! – , um der Natur zu helfen. Ihre emotionalen Ausbrüche kann man ihr nicht verübeln: sie ist seit ihrer Geburt am Asperger-Syndrome , einer Form des Authismus, erkrankt, und das wird auch alle Zeit so bleiben. Betroiffene von Asperger und Authismus besitzen nicht die Gabe, sich emotional in ihre Mitmenschen zu versetzen, für sie hat auch diese Art von Verständnis mit Logik und Verstand zu tun, Was nicht in deren Verstand passt, ist für sie Humbug, also nach ihrer Auffassung unlogisch. Gleiches betrifft auch Themen, die sie selbst verstehen: wer es nicht (wie sie selbst auch) versteht, hat einen weg. Bei vielen Authismus- und Asperger-Betroffenen ist die Folge der Erkrankung und des Verhaltens ihrer Mitmenschen, dass sie sich geistig wie emotional in ihre eigene Welt zurück ziehen.
Sorgen sollte man sich um diejenigen, die sie vergöttern und um diejenigen, die sie hassen. Denn beides nämlich ein Zeichen, dass sie nicht verstanden wird.

Die ersten Bauern vor etwa 10.000 Jahren haben ihr Nomadendasein aufgegeben und Nutzflächen für sich beansprucht und Felder bestellt – das Prinzip der Landwirtschaft war geboren, also jeder Familienclan war Selbstversorger. Irgendwann war es anscheinend zu ruhig geworden – jedenfalls stritt man sich über angeblich gestohlene Futtervorräte, und vor allem wurde man habgierig. Neid, Hass und Habgier sind seit den ersten Menschen die ältesten Mordmotive (seit Kain & Abel). Als Folge der Habgier befriedete man seinen Besitztum, also man baute Zäune.
Mit der Zeit sollte in immer weniger Zeit immer mehr Getreide geerntet werden können. Was benötigt man dafür? Größere oder mehrere Ackerflächen und mehr Personal. Viel, viel später – springen wir ins 19. Jahrhundert (1800 bis 1899) – sollte alles noch schneller und noch größer funktionieren. Also benötigte man Maschinen und Öl: das Zeitalter der Industrialisierung war eingeläutet. Geld war längst das wuichtigste Zahlungsmittel geworden, aus Bauern und Handwerkern wurden Fabrikrbeiter.

„Welchen Nachteil sollten wir davon haben, wenn der Dreck unserer Maschinen irgendwo auf der Welt landet? Und selbst wenn: bis das mal soweit sein wird, sind wir doch längst nicht mehr da!“ So in der Art hat man offensichtlich im 19. Jahrhundert gedacht. Zwar arbeitete man gefühlt 24 Stunden jeden Tag, und das zu einem Hungerlohn, weil diverse Gesetze noch nicht erfunden oder noch nicht durchgesetzt waren. Aber Hauptsache, man hatte Arbeit, musste nicht mehr eigene Felder bewirtschaften, und hatte ein Einkommen, wenn auch wenig, zumindest als einfacher Arbeiter. Dass die Maschinen, die man zu diesen Zeiten mit Maschinenöl geschmiert und mit Diesel betrieben wurden, war doch zu diesen Zeiten egal, hinsichtlich des industriellen- und wirtschaftlichen Aufschwungs.
Auch schwimmende Kleinstädte hatten bereits Ende des 19. Jahrhunderts Hochkonjunktur. Diese dampften nicht nur deutlich sichtbar, sodass man mit der teuren Reise angeben konnte, sondern sie dampften auch deutlich riechbar, denn sie die Turbinen wurden bereits damals mit Diesel betrieben. Aber das schien den oberen Zehntausend – diejenigen, die sich eine solche Reise leisten konnten – völlig egal. „Ich zuerst, es könnten ja schlimmere Zeiten kommen.“
Was erzählen unsere Eltern und Großeltern immer von den kalten Wintern mit Minusgraden? Manchmal war es so kalt, dass man über en Rhein zu Fuß gehen konnte. In welchem Jahrhundert soll das bitteschön gewesen sein? Für diejenigen, die kurz vor- und nach der Jahrtausendwende geboren sind: die strengen Winter waren vor gerade einmal 50 Jahren und etwas mehr. Zur gleichen Zeit hatte die Lachsfischerei im Rhein ihren Höhepunkt längst überschritten, der Lachs war ausgestorben, was aber auch den ansässigen Industrien zu verdanken war, die ihre Abwässer unentwegt in den Rhein entsorgten.
Unsere Vorfahren haben zugelassen, dass Flüsse begradigt wurden und immer noch begradigt sind, um das Wasser stärker fließen zu lassen, um daraus Strom mittels Kraftwerke Strom zu gewinnen.

Mal ein paar Zahlen, um uns vor Augen zu halten, was wir – wir alle – in den letzten Jahrhunderten erreicht haben.
Noch während der 1950er Jahre lebten 450.000 Löwen auf diesem Planeten. Inzwischen ist die Population nicht von selber auf 20.000 Löwen geschrumpft, sondern wir – die Menschheit – haben zugelassen, dass diese Raubkatzenart von Jägern und Sammlern beinahe ausgerottet wurde.
Bei den Buschbränden seit Oktober 2019 in Australien sind bislang 29 Menschen ums Leben gekommen, bislang aber auch 1 Milliarde Tiere (1.000.000.000), und die Fläche der bislang verbrannten Erde ist so groß wie Badem-Würtemberg und Bayern zusammen. Auch wenn manche dieser Feuer teils durch Branstiftung gelegt wurden, waren die größten Verursacher zu lange und heiße Dürre-Perioden, also letztlich wir.
Das Erbauen von Brücken ist ja im Prinzip nichts schlechtes: lieber miteinander verbinde anstatt auszugrenzen. Dennoch: wir haben – wenn auch unbeteiligt – zugelassen, dass für den Bau von Brücken Menschen umgesiedelt und riesige Kerben in die Natur eingefräst wurden, um noch schneller zum Ziel zu kommen.
Die Natur hat 70 Millionen (70.000.000) Jahre benötigt, um aus Bäumen Kohleschichten zu produzieren. Die schönste Art der Wärme, die ich persönlich kennen lernen durfte. Aber wir – die Menschheit – waren so schlau, diese binnen weniger Jahrzehnte zu erschließen, sprichwörtlich zu verheizen, und uns obendrein noch selber einzugasen, das alles, für den Betrieb der Maschinen.
Mehr als 1.000 Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Das alles ging – evolutionär betrachtet – binnen kürzester Zeit. Aber es dauert nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte, bis sich die Natur vollständig erholt haben wird. In manchen Dokumentationen werden uns verschiedene Jahresabstände nach dem Menschen gezeigt, und wie schnell die Natur sich alles zurück holt. Und was ist dann mit Tschernobyl (Reaktorunglück im Jahr 1986)? Bis heute für uns Menschen unbewohnbar, weil immer noch viel zu stark verseucht. Aber die ersten Tiere sind dort wieder heimisch geworden – vielleicht sollten wir Mutter Erde einfach mal machen lassen.

Jede Medaille hat bekanntlich 2 Seiten. Wer war zuerst da: das Huhn oder das Ei? Das Ei? Aber wo kommt das Ei her? Doch wohl nicht aus cer Erde?! Aber wer oder was hat dann dieses eine Huhn erfunden, welches den Grundstein für die Erhaltung seiner Art gelegt hat?
Wer ist also nun Schuld an der Abholzung der Regenwälder? Die dortige Industrie etwa? Die Kunden, die Möbel aus dort angebautem Holz kaufen? Oder die Arbeiter? Die dortigen Arbeiter arbeiten zu einem Hungerlohn, teilweise den ganzen Tag lang. Gewerkschaften gibt es auf dem Papier, aber hunderte Kilometer weit weg, und die eigenen Chefs lassen sich mit Geld schmieren. Und so viele verschiedene Berufe wie in moderneren Ländern gibt es nicht, als dass man sich einfach eine neue Arbeit suchen könnte.
Soll es also um jeden Preis Bio sein? Und wo kommt das für E-Autos benötigte Lithium (ein giftiges Metall) her, und das Kobald? Das wird dann von Billigtagelöhnern und von Kindern abgebaut (hallo: Kinderarbeit!).
Viele südamerikanischen-, afrikanischen-, und asiatischen Länder werden anderes regiert als wir es in Europa kennen. Was bringt es also, wenn ich meinen Garten sauber halte, aber meine Nachbarn ringsherum Autoreifen verbrennen und sonstige Abgase in die Atmospäre schießen?! Wer möchte zuerst aufhören? Und warum ich, wenn nicht alle? Was soll das kosten, und wer soll es bezahlen?

Nachhaltigkeit definiert, dass man die bereits vorhandenen Ressourcen in der Geschwindigkeit schöpft, mit der die Natur im immer gleichbleibenden Takt leben kann. Plastik ist ein Material, das wir Menschen erfunden haben, um es wiederzuverwerten, und um somit die Umwelt zu entlasten. Ebenso wie Glas. Irgendwelche Schlaumeier geben jetzt den Stoffen, die wir erfunden haben, die Schuld am Klimawandel. Dabei entsorgen sich diese Stoffe nicht selber.
Was wir Menschen tun, ist Ausschöpfen und Erschöpfen. Wir Menschen…, als intelligentestes aller drei Lebewesen – es gibt nur Menschen, Tiere und Pflanzen. Der Mensch baut Atombomen – aber eine Maus, die Mausefallen baut, ist mir noch nicht begegnet. Das entspricht aber unserem Verhalten – überall auf der Erde. Bisher haben wir ein paar kleine “Nieser“ (hat-si) erlebt, wir nennen sowas Erdbeben und Tzunami. Hoffentlich erleben wir niemals, wenn die Erde mal hustet.

Was haben wir vor 20 Jahren für die Umwelt getan, und was werden wir – wir alle – in 20 Jahren für die Umwelt tun? Sicher werden uns bis dahin einige für immer verlassen haben, auch das gehört zum Leben dazu.
Eigentlich dürften wir doch mit Stolz erfüllt sein, denn wir haben – wenn man es so sehen möchte – etwas erreicht: jetzt braucht uns die Natur. Mehr denn je. Wir sollten endlich mit dem Aufhören anfangen.

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